Nachrichten Johanna Riesenbeck Nachrichten Johanna Riesenbeck

Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor

Der Bradford-Faktor ist ein HR Analysetool, dass verwendet wird, um Absentismus von Arbeitnehmern messbar zu machen. Der Bradford-Faktor gibt einen aussagekräftigen Anhaltspunkt, auf welche Art sich die Fehlzeiten von Mitarbeitern zusammengesetzt haben.

Um solch einen Anhaltspunkt zu bekommen, kombiniert dieses Analysetool, die Anzahl mit der Länge der Fehlzeiten eines Arbeitnehmers über eine definierte Zeitspanne (52 Wochen).

Somit ist der Bradford-Faktor vor allem für Führungskräfte ein sehr interessantes Tool, um kurzen und sehr häufig aufkommenden Fehlzeiten entgegenzuwirken.

Der Bradford-Faktor

Haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, ob ihr Mitarbeiter "wirklich" krank ist oder ob es vielleicht eher an der richtigen Motivation mangelt?

In der Beratungspraxis stellen uns Führungskräfte und Teamleiter fast täglich die Frage, wie Sie mit Mitarbeitern umgehen sollen, welche sich immer wieder für einige Tage krank melden; bevorzugt an Montagen und Freitagen. Viele Führungskräfte beschleicht dann schnell das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen kann: Vielleicht ist der Mitarbeiter ja gar nicht krank, sondern hat einfach keine Lust zur Arbeit zu kommen?

Gleichzeitig sind es jedoch die Führungskräfte, welche diesem Verdacht häufig nicht nachgehen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im oftmals hektischen Führungsalltag fehlt die Zeit, oft mangelt es an Methoden, und häufig besteht Verunsicherung darüber, welche Fragen man seinem Mitarbeiter im Kontext von Gesundheit und Krankheit eigentlich stellen darf. Meistens versuchen Führungskräfte jedoch vor allem die unangenehme Situation der Konfrontation zu vermeiden.

Die Kosten, welche durch Fehlzeiten entstehen, sind immens; ein großer Anteil dieser Kosten wird durch regelmäßige Kurzzeiterkrankungen verursacht.

Ein hervorragendes Instrument um Fehlzeiten zu reduzieren und motivationsbedingte Abwesenheit frühzeitig zu erkennen, finden Führungskräfte in dem sogenannten Bradford-Faktor. Es handelt sich dabei um ein HR-Analysetool, dass verwendet wird, um den Absentismus von Arbeitnehmern messbar zu machen. Der Bradford-Faktor gibt einen aussagekräftigen Anhaltspunkt, auf welche Art sich die Fehlzeiten von Mitarbeitern zusammengesetzt haben und insbesondere, ob für die Führungskraft Handlungsbedarf besteht

Für Ihre tägliche Arbeit haben wir die wichtigsten Informationen rund um den Bradford-Faktor zusammengestellt und zeigen Ihnen Wege und Möglichkeiten auf, wie Sie den Bradford-Faktor in Ihrem Führungsalltag einsetzen können, um ihre Mitarbeiter zu neuer Motivation und Leistungsfähigkeit zu führen.

Der Blog-Artikel Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor erläutert umfassend die Vorgehensweise dieses Tools und beleuchtet, warum der Bradford-Faktor geeignet ist, um ganze unternehmerische Strukturen zu verbessern.


Der Bradford-Faktor ist ein HR Analysetool, dass verwendet wird, um Absentismus von Arbeitnehmern messbar zu machen. Der Bradford-Faktor gibt einen aussagekräftigen Anhaltspunkt, auf welche Art sich die Fehlzeiten von Mitarbeitern zusammengesetzt haben.

Um solch einen Anhaltspunkt zu bekommen, kombiniert dieses Analysetool, die Anzahl mit der Länge der Fehlzeiten eines Arbeitnehmers über eine definierte Zeitspanne (52 Wochen).

Somit ist der Bradford-Faktor vor allem für Führungskräfte ein sehr interessantes Tool, um kurzen und sehr häufig aufkommenden Fehlzeiten entgegenzuwirken.


Bradford-Faktor Rehbein Akademie Online-Schulung BGM Führungskraft Gesundheit ist Führungsache

Absentismus in der Arbeitswelt

Absentismus ist die Bezeichnung für eine krankheits- oder motivational bedingte Fehlzeit. Ob eine Krankheit wirklich vorlag oder nicht, lässt sich bei einer Abwesenheit medizinisch häufig nur schwer feststellen. Man spricht hierbei auch gerne von einem individuellen Ermessensspielraum vonseiten des Arbeitnehmers.

Vor allem kurze und häufig aufkommende Fehlzeiten sind ein starker Anhaltspunkt für einen motivationalen oder stressbedingten Absentismus. Die Ursachen für Absentismus können vielschichtig sein. Im Folgenden werden verschiedene Ursachen aufgelistet:

  • Geringe Wertschätzung für eine getätigte Arbeitsleistung

  • Geringe emotionale Bindung an das Unternehmen

  • Mobbing

  • Fehlende Arbeitskompetenz

  • Zu hohe Arbeitsbelastung

  • Probleme im sozialen Bereich

  • Weitere Faktoren

Fehlzeiten von Arbeitnehmern stellen einen hohen Kosten- und Störfaktor dar.

Fehlzeiten als Kostenfaktor

Direkte Kosten: Hohe Absentismusrate, sinkende Produktivität, hohe Fluktuation, hohe indirekte Personalkosten, Unfallversicherungsprämien

Indirekte Kosten: Schlechtes Firmenimage, Risiko einer Absentismuskultur, schlechte Arbeitsmoral, niedrige Zufriedenheit, Qualitätsverluste

Fehlzeiten als Störfaktor

Vorgesetzte: Umstellungsaufwand, organisatorische Probleme, Druck zur Fehlzeitenreduktion

Kollegen: Zwang zur Mehrarbeit, zusätzliche Belastungen, Teamprobleme

Fehlende Arbeitnehmer: Wiedereingliederungsprobleme, Konflikte mit Kollegen, Mobbing

Solche Kosten- und Störfaktoren sind für eine Führungskraft nicht hinnehmbar, da sie einen hohen wirtschaftlichen Schaden verursachen und die Existenz eines Unternehmens in hohem Maße gefährden. Die Arbeit mit dem Bradford-Faktor bietet der Führungskraft eine Möglichkeit, die Gründe für die Abwesenheit von Arbeitnehmern festzustellen und zu beeinflussen.


Bradford Factor ist ein Trend aus England

Der Bradford Faktor ist ein Analyseinstrument, welches vor allem in England bekannt ist und dort deutlich häufiger Anwendung findet als im deutschsprachigen Raum. Der Begriff „Bradford Factor“ geht zurück auf Forschungen, welche die Bradford University School of Management in den 1980er Jahren durchführte. Der Bradford Factor wurde entwickelt, um den unverhältnismäßig hohen Einfluss der Störung der Leistung einer Organisation hervorzuheben, der durch kurzfristige Abwesenheiten im Vergleich zu einzelnen Fällen längerer Abwesenheit verursacht werden kann.

Das Instrument war ursprünglich für die allgemeine Untersuchung und Behandlung von Fehlzeiten vorgesehen. Obwohl der Ansatz des Bradford Factors im Bereich des Personalmanagements, aufgrund seines teilweise als kurzsichtig bezeichneten Ansatzes, kritisch diskutiert wird, konnte der Bradford Factor sich als Analyseinstrument im Bereich des Human Ressource Management in England und den USA erfolgreich durchsetzen.

Die Anwendung des Bradford Faktors ist damit vor allem ein Trend, welcher sich von England auch nach Deutschland ausgebreitet hat. Besonders häufig wird der Bradford Factor in Deutschland in Unternehmen eingesetzt, welche zum Beispiel eine englische oder amerikanische Muttergesellschaft haben und entsprechend internationale Vorgaben zum Personal Management nun auch in den deutschen Gesellschaften umgesetzt werden sollen.

Besonders interessant ist in der Beratungspraxis im Bereich des Fehlzeitenmanagements in internationalen Unternehmen der Umgang mit dem unterschiedlichen kulturellen und rechtlichen Hintergrund der einzelnen beteiligten Länder zu sehen. Eine besondere Stellung nimmt hierbei Deutschland ein, denn im internationalen Vergleich sind Arbeitnehmer durch das deutsche Arbeitsrecht besonders stark geschützt. So ist häufig für Amerikaner und Engländer der Umgang deutscher Unternehmen mit kranken Mitarbeitern schwer nachzuvollziehen, herrscht doch gerade im amerikanischen Raum eine deutlich stärkere „Hire & Fire“ Kultur.

An amerikanische Führungskräfte ist es daher oft schwer zu vermitteln, dass die Durchsetzung einer krankheitsbedingten Kündigung eines Mitarbeiters, ohne das Angebot bzw. die Durchführung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements, vor deutschen Arbeitsgerichten in aller Regel zum Scheitern verurteilt ist. Häufig wird die Situation durch das Arbeitsgericht entsprechend so bewertet, dass bei fehlendem Betrieblichem Eingliederungsmanagement der Arbeitgeber nicht einmal den Versuch unternommen hat, die Arbeitsfähigkeit des Mitarbeiters wiederherzustellen, sodass derartige Kündigungen meistens als unrechtmäßig abgewiesen werden.

Arbeitgeber sind einerseits also gut damit beraten ein Betriebliches Eingliederungsmanagement durchzuführen, um im Rahmen einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung ein hohes Maß an Rechtssicherheit zu erreichen und im Rahmen einer krankheitsbedingten Kündigung nicht an formalen Hürden zu scheitern. Andererseits ist ein Betriebliches Eingliederungsmanagement vor allem auch gelebte Kündigungsprophylaxe, denn ein erfolgreiches Betriebliches Eingliederungsmanagement ist fast immer günstiger als die enormen Kosten, welche im Rahmen eines Outplacements und einer entsprechenden Neubesetzung der Stelle entstehen. Arbeitgeber sollten daher auch aus Kostengründen versuchen, alle Möglichkeiten im Betrieblichen Eingliederungsmanagement auszuschöpfen, um die Arbeitsfähigkeit ihres Mitarbeiters schnellstmöglich wiederherzustellen.

Wer jedoch erst im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagement im Hinblick auf die krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten seines Mitarbeiters aktiv wird, handelt in aller Regel zu spät. Denn gerade Mitarbeiter mit häufig auftretenden Kurzzeiterkrankungen können im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements oft nicht erreicht werden, da sie durch das Raster des BEM fallen. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement wendet sich in Deutschland an Mitarbeiter, welche innerhalb der letzten 12 Wochen zusammenhängend oder vereinzelt mehr als 30 Arbeitstage krankheitsbedingt abwesend waren. Ein Mitarbeiter, welcher nun aber im Laufe der letzten 12 Monate zum Beispiel 9 Mal für jeweils 3 Tage gefehlt hat, wird durch das BEM nicht angesprochen; und das obwohl er insgesamt bereits ein hohes Fehlzeitenaufkommen erreicht hat.

An dieser Stelle hat sich die Einführung eines Betrieblichen Fehlzeitenmanagements, welches dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement vorgeschaltet wird, bewährt. Im Rahmen dieses Fehlzeitenmanagements kann auch der Bradford Faktor als Orientierungshilfe eingesetzt werden.
Im Rahmen des Fehlzeitenmanagements sollte eine Kontaktaufnahme mit dem Mitarbeiter nach jeder einzelnen Abwesenheit erfolgen. Man könnte erwarten, dass dies völlig normal sei; die Beratungspraxis zeigt hier jedoch gerade in größeren Unternehmen häufig erhebliche Schwierigkeiten. Die Führungskräfte fühlen sich hier oftmals nicht für ihren Mitarbeiter verantwortlich und haben gerade im Bereich von Produktion und Logistik keine direkte oder persönliche Beziehung mit dem Mitarbeiter. Des Weiteren empfinden viele Führungskräfte derartige Gespräche als unangenehm oder empfinden Unsicherheit in Hinsicht auf die rechtlichen Grundlagen eines solchen Gespräches. Entsprechend unterlassen sie es daher oftmals lieber mit ihrem Mitarbeiter über seine Abwesenheit zu sprechen.
Dabei kommt es oftmals nur auf kleine freundliche Gesten an, wie zum Beispiel eine kurze Begrüßung oder einfach eine Erkundigung nach dem Befinden. Es braucht also nicht immer den groß angelegten Prozess eines Krankenrückkehrgespräches, sondern schlichtweg ernstgemeintes und echtes Interesse am Wohlbefinden des Mitarbeiters.

Unternehmen, denen es vielleicht an einer solchen Kultur der Zusammenarbeit noch mangelt, können hier mit dem Bradford-Faktor wieder eine regelmäßige Gesprächskultur etablieren und dafür sorgen, dass Mitarbeiter und ihre Abwesenheitszeiten nicht in Vergessenheit geraten. Oftmals führt ein kurzes Gespräch oder die Durchführung eines Krankenrückkehrgespräches zu einer sofortigen Reduktion von Fehlzeiten. Die Führungskraft kann dieses Gespräch nutzen, um gemeinsam mit dem Mitarbeiter zu überprüfen, ob Veränderungen am Arbeitsplatz oder in der Zusammenarbeit, gegebenenfalls auch Unterstützungsangebote im privaten Lebensumfeld, notwendig sind, um das Wohlbefinden des Mitarbeiters zu fördern. Der Bradford Faktor hilft anfangs, gerade wenn Führungskräfte für eine Vielzahl von Mitarbeitern verantwortlich sind, herauszufinden, wann ein solches intensiveres Gespräch angebracht ist.


Die Online-Schulung Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor vermittelt Führungskräften den zielgerichteten Umgang mit dem Bradford-Faktor, um Muster im Bereich der Fehlzeiten schnell und effektiv festzustellen und Gegenmaßnahmen zielgerichtet einleiten zu können.


Die Bradford Faktor Formel

Um den Bradford-Faktor richtig zu interpretieren, bedarf es einer Informationsgrundlage über die Bedeutung des vorliegenden Score. Mitarbeiter, die häufige und kurze Fehlzeiten aufweisen, erreichen innerhalb des Bradford-Faktors einen höheren Score als Mitarbeiter, die nur wenige Fehlzeiten aufweisen. Die Scores sind folgendermaßen aufgebaut:

1-200: Es liegt kein Absentismus vor, somit müssen keinerlei Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

201-449: Es bestehen erste Anzeichen für einen motivationsbedingten Absentismus.

ab 450: Es besteht ein sehr starker Verdacht für einen motivationsbedingten Absentismus.


So können Sie den Bradford Faktor berechnen

Um den Bradford Faktor berechnen zu können, wird die Bradford Faktor Formel verwendet. Das Ergebnis der Bradford Faktor Berechnung ist dann ein individueller Score für den jeweiligen Mitarbeiter.

Um solche Scores zu berechnen, verwendet man die folgende Formel:

B = S² x D

Bradford Faktor [B] = Anzahl der Krankheitsfälle (Sick) [S] im Quadrat x Gesamtfehlzeit (Duration) [D]


Nutzen Sie den Bradford Faktor Rechner

Natürlich können Sie auch schnell und einfach den Bradford Faktor berechnen mit unserem BGM-Tool: Bradford-Faktor Rechner.

Entnehmen Sie ihrer Krankenstatistik hierzu einfach die Anzahl der Abwesenheiten sowie die jeweilige Dauer und geben Sie diese in den Bradford Faktor Rechner ein. Im Bradford Faktor Rechner ist für Sie bereits die Bradford Faktor Formel hinterlegt. Der Bradford Faktor Rechner liefert Ihnen hierdurch als Ergebnis eine sofortige Bradford Faktor Berechnung mit dem jeweiligen Bradford Score für jeden ihrer Mitarbeiter. Anhand eines Farbcodes erkennen Sie schnell und einfach, bei welchem ihrer Mitarbeiter dringender Handlungsbedarf besteht und sie ein Gesundheitsgespräch führen sollten.

BGM-Tool: Bradford-Faktor Rechner
€0.99

Bradford Faktor Beispiel

Frau Reuther war in den letzten 52 Wochen zweimal krankgeschrieben. Das erste Mal fehlte Frau Reuther 4 Tage, dass zweite Mal 10 Tage. Frau Reuther weist somit einen Score von 56 auf. Nach dem Bradford-Faktor müssten in diesem Falle keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, da laut dem Score keinerlei Anhaltspunkte für einen motivationalen oder stressbedingten Absentismus vorliegen.

Berechnung Bradford Faktor Frau Reuther: (2x2)x14=56

Anders verhält es sich bei Herrn Meier. In den letzten 52 Wochen war er insgesamt 7 Mal abwesend. Die Abwesenheiten dauerten jeweils zwischen zwei und fünf Tagen an, ingesamt liefen so 26 Fehltage auf. Herr Meier weist entsprechend einen Score von 1.274 auf. Die Bradford Faktor Berechnung ergibt einen sehr starken Verdacht für einen motivationsbedingten Absentismus; es sind dringend Handlungsmaßnahmen zu ergreifen.

Berechnung Bradford Faktor Herr Meier: (7x7)x26=1.274

Grundlage für die Nutzung des Bradford-Faktors ist eine regelmäßig aktualisierte Fehlzeitenstatistik. Nur anhand solch einer Statistik kann der Bradford-Faktor Anwendung finden.

Dennoch empfiehlt es sich natürlich, unabhängig von Häufigkeit und Dauer einer Fehlzeit, regelmäßig gesundheitsorientierte Gespräche mit Mitarbeitern zu führen, insbesondere zumindest eine kurze Erkundigung nach dem aktuellen Befinden nach der Rückkehr des Mitarbeiters an seinen Arbeitsplatz.


Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor Rehbein Akademie Online-Schulung Ausbildung BGM Betriebliches Gesundheitsmanagement

Maßnahmenableitung durch den Bradford-Faktor

Finden sich nun Mitarbeiter mit einem hohen Score innerhalb des Bradford-Faktors, muss seitens der Führungskraft reagiert werden. Die Führungskraft hat dabei eine Vielzahl an Möglichkeiten, um der motivationalen oder stressbedingten Abwesenheit entgegenzuwirken.

Bei Scores von 201 bis 449 bietet sich als erster Schritt ein gesundheitsorientiertes Gespräch an. Hierbei sollen mögliche Probleme im Bereich Arbeitsbelastung, Betriebsklima, Arbeitsinhalte, Arbeitsorganisation sowie Zusammenarbeit erläutert und im Idealfall schnellstmöglich geklärt werden. Solch ein Gespräch bietet für eine Führungskraft ebenfalls die Chance, eine Rückmeldung über Ihr Verhalten gegenüber den Mitarbeitern zu erhalten.

Ein Score über 450 stellt ein wesentlich größeres Problem dar. Hier müssen schnellstmöglich Interventionsmaßnahmen eingeleitet werden. Der komplette Arbeitsbereich des Mitarbeiters muss überprüft werden. Entspricht die Arbeit den Kompetenzen des Mitarbeiters? Wie reagiert der Mitarbeiter auf Stress? Wie ist das Verhältnis des Mitarbeiters zu seinen Kollegen? Solche und weitere Fragen muss eine Führungskraft analysieren und darauf aufbauend Lösungen entwickeln, um die Situation der betroffenen Person zu verbessern. Zusätzlich ist es möglich weitere Personen, wie den Betriebsarzt oder Sozialberater, mit in den bestehenden Prozess einzubinden, um Problematiken noch schneller zu lösen.


Die Online-Schulung Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor vermittelt Führungskräften den zielgerichteten Umgang mit dem Bradford-Faktor, um Muster im Bereich der Fehlzeiten schnell und effektiv festzustellen und Gegenmaßnahmen zielgerichtet einleiten zu können.


Verbesserung der Unternehmensstruktur durch den Bradford-Faktor

Der Bradford-Faktor kann einer Führungskraft helfen, unternehmerische Strukturen in hohem Maße zu verbessern. Dieses Analysetool ermöglicht es, motivationale oder stressbedingte Abwesenheit zu erfassen, um somit zielgerichtete Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Durch den Bradford-Faktor kann die genaue Zielgruppe ermittelt werden, welche den größten Einfluss auf die Kosten- und Störfaktoren haben. Eine starke Fokussierung auf diese Zielgruppe kann die genannten Faktoren in hohem Maße positiv beeinflussen.

Durch die aus der Analyse abgeleiteten Maßnahmen ist es möglich die betroffenen Mitarbeiter neu zu motivieren, Fehlabläufe in der Unternehmensstruktur zu erkennen und Rückmeldung über das eigene Führungsverhalten zu erlangen.

Der Effekt daraus ist eine Senkung der Absentismusquote sowie der Kosten- und Störfaktoren.

Allen voran die Führungskraft kann dieses Analysetool nutzen, um Ihr eigenes Führungsverhalten weiter zu modifizieren. So gewinnt eine Führungskraft aus Gesprächen mit der betroffenen Zielgruppe Erkenntnisse darüber, wie die Mitarbeiter ihr Verhalten wahrnehmen. Die Führungskraft hat die Möglichkeit eine Vielzahl an Erkenntnissen zu gewinnen:

  • Erhalten die Mitarbeiter Lob und Anerkennung für Ihre Arbeitsleistung?

  • Findet eine ausreichende Kommunikation mit der Belegschaft statt?

  • Werden die Mitarbeiter mit Vorgaben oder Arbeitsleistungen überfordert?

  • Werden die Mitarbeiter gefördert?

  • Weitere Erkenntnisse


Kritik am Bradford-Faktor

Neben den vielen positiven Effekten, welche durch den Einsatz des Bradford-Faktors im Unternehmensalltag erreicht werden können, gilt es dennoch diesen auch kritisch zu hinterfragen.

Die Hauptproblematik des Bradford-Faktors entsteht, wie auch bei vielen anderen Tools und KPIs, insbesondere durch den Anwender.

Der Bradford-Faktor kann keine allgemeingültige Aussage über den Gesundheitszustand oder die Motivation eines Mitarbeiters treffen. Er kann nur ein rechnerisches Ergebnis darstellen, welches sich aus der Anzahl der Krankheitsfälle und der Gesamtfehlzeit ergibt; nicht mehr und nicht weniger.

Unternehmen, Personaler, sowie auch Führungskräfte, suchen jedoch im oftmals hektischen Arbeitsalltag nach schnell verfügbaren und einfachen Indikatoren, um die Arbeitsleistung und die Motivation ihrer Mitarbeiter bewerten zu können. Entsprechend wird auch der Bradford-Faktor hier zum Teil als Instrument angewendet, um die Leistung eines Mitarbeiters zu bewerten, sowie in Phasen des Stellenabbaus Mitarbeiter zu definieren, welche freigesetzt werden können.

Die Wahrheit ist jedoch, dass ein eindimensionaler Zahlenwert wie der Bradford-Faktor, natürlich nicht die Komplexität der Gesundheit und Psyche eines Menschen abbilden kann. In der Praxis kommt es jedoch vor, dass der Bradford-Faktor nicht korrekt angewendet wird und hierauf zum Teil fatale Fehlentscheidungen aufgebaut werden, insbesondere die Motivation und Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters als negativ zu bewerten. Hier machen es sich gerade Führungskräfte oft zu einfach und suchen mit der Freisetzung eines Mitarbeiters nach dem schnellen Ausweg aus einer problematischen Führungssituation. An dieser Stelle scheint es absolut berechtigt, wenn am Einsatz des Bradford Faktor Kritik geübt wird.

Grundsätzlich ist der Bradford Faktor nur ein Hilfsmittel. Wie sollten also Unternehmen und Führungskräfte mit der Bradford Faktor Kritik umgehen? Gute Mitarbeiterführung braucht insbesondere Kommunikation und Klarheit. Entsprechend ist der Bradford-Faktor hier ein wunderbares Instrument, um Anhaltspunkte für motivationsbedingte Abwesenheiten frühzeitig zu erkennen. Die Bradford Faktor Kritik ist berechtigt, wenn mit der Ermittlung des Bradford Faktors nur eine Bewertung der Leistungsfähigkeit erfolgen soll. Vielmehr ist es dann jedoch Aufgabe der Führungskraft, den Kontakt mit dem Mitarbeiter zu suchen und seine Fehlzeiten mit ihm zu besprechen. Die Führungskraft evaluiert mit dem Mitarbeiter, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um in Zukunft die Fehlzeiten zu reduzieren.

Der Bradford-Faktor erweitert damit das Führungsrepertoire der Führungskraft. Auf Basis eines grundsätzlich wertschätzenden Führungsstils systematisieren Führungskräfte mit dem Bradford-Faktor die Gesprächsführung mit ihren Mitarbeitern; sie eignen sich damit eine kommunikative und mitarbeiterorientierte Führung als positive Gewohnheit an.


Ist der Bradford Faktor legal?

Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement steht die Gesundheit der Beschäftigten im Mittelpunkt. Hierzu ist es oftmals notwendig auch gesundheitsbezogene Daten zu erheben. Besonders durch die oben genannte Kritik am Bradford-Faktor kommt in der Beratungspraxis natürlich auch die Frage auf, ob die Ermittlung des Bradford Faktor legal sei.

Um diese Frage beantworten zu können, ist es zunächst notwendig, noch einmal herauszustellen, auf welchen Daten der Bradford-Faktor beruht. Es handelt sich hierbei um einen kalkulatorischen Wert, welcher aus der Anzahl der Fehltage sowie der Anzahl der Krankheitsfälle berechnet wird. Aus diesen Werten wird mit Hilfe der Bradford Faktor Formel dann der eigentliche Bradford Faktor errechnet.

Die Daten, auf welchen die Berechnung basiert, liegen dem Unternehmen ohnehin bereits vor. Auch wenn dies vielleicht nicht jeden Mitarbeiter klar ist, so ist es natürlich völlig normal, dass fast alle größeren Unternehmen die Fehlzeiten ihrer Mitarbeiter systematisch erfassen und auswerten. Dies ist allein schon zur Erfüllung gesetzlicher Bestimmungen, wie zum Beispiel die Durchführung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements, notwendig. Eine Speicherung und Auswertung von Abwesenheits- und Fehlzeiten entspricht daher in aller Regel dem berechtigten Interesse des Arbeitgebers und ist im Sinne des § 32 Abs. 1 S. 1 BDSG als notwendig und erforderlich anzusehen. Der Bradford Faktor ist also auch im Hinblick auf das Arbeitsrecht als unbedenklich einzuschätzen. Entsprechend ist auch die Ermittlung des Bradford Faktors vollkommen legal und der Bradford Faktor erlaubt.

Eine Vielzahl moderner HR Software Tools bieten inzwischen eine automatische Berechnung des Bradford-Faktors an. So bietet zum Beispiel die Software HRworks eine Bradford-Faktor Heatmat, welche die einzelnen Mitarbeiter nach der Höhe ihres jeweiligen Bradford-Faktors clustert. Die Software Active Absence ermöglicht es, Warnungen in Abhängigkeit vom jeweils vorliegenden Bradford-Faktor zu programmieren. All dies sind nützliche Hilfsmittel, um schnell und effizient Fehlzeiten zu analysieren und hieraus Maßnahmen, wie zum Beispiel ein gesundheitsorientiertes Mitarbeitergespräch, abzuleiten.


Kann der Betriebsrat mit dem Bradford Faktor arbeiten?

Ein Betriebsvereinbarung ist für die Arbeit mit dem Bradford-Faktor aus den oben genannten Gründen nicht notwendig. Wird jedoch eine Betriebsvereinbarung zum Fehlzeitenmanagement, Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) oder Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) erstellt, sollte auch eindeutig geklärt werden, welche Daten welchen Personengruppen im Unternehmen zugänglich sind. So kann es zum Beispiel aus Unternehmenssicht sinnvoll sein, auch regelmäßig einen Bradford-Faktor Report an die Arbeitnehmervertretung zu geben.

Denn auch für die Arbeitnehmervertretung ist die Arbeit mit dem Bradford Faktor sinnvoll. Für den Erfolg eines Betrieblichen Fehlzeitenmanagements ist die intensive Einbindung des Betriebsrates oder Personalrates unabdingbar. In der Regel genießt der Betriebsrat bei den meisten Beschäftigten eines hohes Vertrauen, so dass auch eine gute Grundlage für gesundheitsorientierte Gespräche, auch über den Betriebsalltag hinaus, besteht.

Gerade Führungskräfte haben jedoch häufig die Schwierigkeit, dass sie sich im Rahmen gesundheitsorientierter Gespräche in einem Rollenkonflikt befinden. Auf der einen Seiten fordern Unternehmen von ihren Führungskräften immer mehr eine gesunde Mitarbeiterführung. Hierzu ist es unerlässlich einen vertrauensvollen Zugang zu seinen Mitarbeiter zu schaffen, um für Krankheitsursachen, welche außerhalb des Betrieblichen Umfeldes liegen, entsprechend auch Lösungen gemeinsam mit dem Mitarbeiter zu entwickeln. Auf der anderen Seite ist die Führungskraft natürlich auch Entscheider und hat somit auf die Zukunft des Mitarbeiters einen erheblichen Einfluss. In der Regel ist dies einer der Hauptgründe für Mitarbeiter, sich ihrer Führungskraft im Krankheitsfall nicht anzuvertrauen und die Ursachen für sich zu behalten. Es besteht bei vielen Mitarbeitern die Angst, dass eine Krankheit und deren Ursachen durch die Führungskraft negativ bewertet werden könnten. Häufig werden derartige Gedanken auch durch Einzelfälle im Unternehmen untermauert, zum Beispiel wenn im Betrieblichen Eingliederungsmanagement die Geheimhaltung aus Unwissenheit oder willentlich nicht beachtet wurde. So hat schon mancher Mitarbeiter erleben müssen, dass eine Erkrankung im Unternehmen gegen ihn verwendet wurde, um eine krankheitsbedingte Kündigung rechtfertigen zu können. Kein Wunder also, wenn Mitarbeiter ihren Führungskräften in dieser Hinsicht manchmal nicht vertrauen.

Gerade in einer solchen Situation ist es wichtig, dass eine gute Betriebsratsarbeit erfolgt. Denn nicht nur Führungskräfte, sondern auch die Arbeitnehmervertretung, sollten mit Mitarbeiter im Krankheitsfall proaktiv den Kontakt aufnehmen. Hier kann der Bradford-Faktor für Betriebsräte ein hilfreiches Instrument sein, um Mitarbeitern, welche Anzeichen von motivationsbedingten Fehlzeiten aufweisen, ein entsprechendes Gesprächsangebot zu machen. Sehr häufig kann der Betriebsrat durch gezielte Interventionen Abhilfe im Hinblick auf die Ursachen der Krankheit schaffen, insbesondere da der Betriebsrat häufig „näher am Mitarbeiter“ ist.


Fazit zur Gesunden Führung mit dem Bradford-Faktor

Der Bradford-Faktor ist ein HR Analysetool, dass von Führungskräften genutzt werden kann, um motivationalen und stressbedingten Abwesenheiten entgegenzuwirken. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass der Bradford-Faktor ein Tool darstellt, dass gewisse Tendenzen sowie Anhaltspunkte gibt und keine festen Fakten schafft. Berechnete Faktoren müssen stets genauer betrachtet und interpretiert werden. Des Weiteren ist ein erhöhter Bradford-Faktor nicht zwangsläufig auf ein beabsichtigtes Fehlen eines Arbeitnehmers zurückzuführen.

Trotz alledem hat der Bradford-Faktor das Potenzial unternehmerische Strukturen zu verbessern und Kosten- und Störfaktoren zu reduzieren. Durch den Bradford-Faktor kann eine spezifische Zielgruppe segmentiert werden, die für eine hohe Absentismusquote verantwortlich ist. Durch die Fokussierung und die bedarfsgerechte Maßnahmeneinleitung können somit genannte Erfolge erzielt werden. Des Weiteren bietet der Bradford-Faktor Führungskräften die Möglichkeit, das eigene Führungsverhalten weiter zu modifizieren. Dadurch ist der Bradford-Faktor ein interessantes Tool, das vor allem für Führungskräfte sehr gut geeignet ist.


Die Online-Schulung Gesunde Führung mit dem Bradford-Faktor vermittelt Führungskräften den zielgerichteten Umgang mit dem Bradford-Faktor, um Muster im Bereich der Fehlzeiten schnell und effektiv festzustellen und Gegenmaßnahmen zielgerichtet einleiten zu können.

Read More
Nachrichten Johanna Riesenbeck Nachrichten Johanna Riesenbeck

Rolle der Führungskraft im BEM

Die Rolle der Führungskraft im BEM trägt maßgeblich zum Erfolg des Betrieblichen Eingliederungsmanagements bei. Erfahren Sie in diesem Blog, wie sich eine Führungskraft zielförderlich im BEM-Verfahren positionieren kann.


Das BEM als entscheidender Erfolgsfaktor im Unternehmen

Der Demografische Wandel schreitet in der heutigen Gesellschaft mit großen Schritten voran. Die Menschen werden auf Grundlage verbesserter Lebensbedingungen und höherer medizinischer Standards immer älter, während die Geburtenrate stetig abnimmt. Das Statistische Bundesamt schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland aufgrund der geringen Geburtenrate bis 2050 von aktuell 82 Millionen auf 65 Millionen Einwohner schrumpfen wird.

Dieser Fakt führt dazu, dass sich das Altersgefälle in der Gesellschaft deutlich nach oben verschiebt. In Zukunft werden die 50-60 Jährigen den größten Bevölkerungsanteil innerhalb einer Gesellschaft darstellen.

Somit werden Unternehmen in Zukunft vermehrt ältere Mitarbeiter beschäftigen, welche aufgrund des fortschreitenden Alterungsprozesses häufiger von einer verminderten Leistungsfähigkeit betroffen sind. Als ein weit größeres Problem ist die Tatsache anzusehen, dass ältere Mitarbeiter im Vergleich zu jüngeren Kollegen zwar seltener krank sind, im Krankheitsfall dann Erkrankung allerdings deutlich länger dauert.

Durch eine vermehrte Anzahl an älteren Beschäftigten innerhalb eines Unternehmens steigt das Risiko für eine erhöhte Quote an Langzeiterkrankungen. Dies kann wirtschaftliche Ressourcen eines Unternehmens in hohem Maße belasten.

So steigen die Kosten für Lohnfortzahlungen und Produktivitätsverluste stark an. Des Weiteren verliert man durch eine Langzeiterkrankung wertvolles “Humankapital”. Vor allem ältere Mitarbeiter sind wichtig, um jüngere Arbeitnehmer anzulernen und ihnen wertvolle Erfahrungen sowie Unternehmenswerte zu vermitteln.

Ein weiteres Problem stellt die Gewinnung von neuen jungen Fachkräften dar. Durch den bestehenden Fachkräftemangel wird es für Unternehmen immer schwieriger neues Personal zu rekrutieren. In Verbindung mit einer großen Zahl an langzeiterkrankten Mitarbeiter besteht die Gefahr einer “chronischen Unterbesetzung” innerhalb eines Unternehmens, denn kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, eine starke Personalüberdeckung für den Notfall bereitzuhalten. Dadurch reduziert sich die Produktivitätsleistung in hohem Maße, welche allerdings von großer Bedeutung ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Eine Unterbesetzung führt ebenfalls zu einem Mehraufwand für anwesende Mitarbeiter, welcher sich negativ auf die Mitarbeiterzufriedenheit, Mitarbeitermotivation und die emotionale Bindung auswirkt.

Der Demografische Wandel hat dazu geführt, dass Unternehmen ein Konzept benötigen, um Ihre Belegschaft so lange wie möglich leistungsfähig zu halten. Dieses Konzept ist in vielen Unternehmen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, welches zielgerichtet die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhalten oder sogar weiter verbessern kann.

Allerdings werden im Rahmen eines internen Betrieblichen Gesundheitsmanagements langzeiterkrankte Mitarbeiter häufig nicht berücksichtigt. Die Wiedereingliederung von langzeiterkrankten Mitarbeitern stellt allerdings schon heute sowie in der Zukunft einen wichtigen Faktor dar, um als Unternehmen erfolgreich zu sein. Die Bedeutung einer Wiedereingliederung wird außerdem durch den beschriebenen Fachkräftemangel weiter verstärkt.

Somit wird durch eine immer höhere Anzahl an älteren Mitarbeitern sowie der hieraus resultierenden Erhöhung der Langzeiterkrankungen, ein umfassendes Betriebliches Eingliederungsmanagement immer wichtiger.


Die Online-Schulung Rolle der Führungskraft im BEM vermittelt der Führungskraft alle wesentlichen Aspekte, um sich zielgerichtet im BEM-Prozess zu positionieren und diesen erfolgreich zu gestalten.


Die Rolle der Führungskraft im BEM

Durch die immer größer werdende Bedeutung eines umfassenden Betrieblichen Eingliederungsmanagements ist die Führungskraft angehalten, sich mit dem BEM-Prozess zu beschäftigen.

Die Einbindung der Führungskraft ist ein wichtiger Faktor innerhalb des Betrieblichen Eingliederungsmanagement. Dabei ist die schwierige Position einer Führungskraft in der heutigen Arbeitswelt zu berücksichtigen. Die Komplexität der Führungsaufgabe wächst rasant, allerdings ohne ein ebenfalls wachsendes Zeitkontingent für die Führungsaufgaben an sich. So muss eine Führungskraft zum einen die Erreichung der Unternehmensziele koordinieren, zum anderen allerdings auch Ihrer Fürsorgeverpflichtung gegenüber ihren Mitarbeitern nachkommen.

So hat die Führungskraft im Falle einer Veränderung des Gesundheitszustands eines Mitarbeiters, aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung, die Aufgabe, die gesundheitliche Eignung bei der Übertragung von Arbeiten zu prüfen (§ 6 Abs. 1 ASchG; § 7 ArbSchG).

Trotz der hohen Komplexität der Führungsaufgabe ist es wichtig, dass sich eine Führungskraft in einem gewissen Maße in den BEM-Prozess mit einbringt, um der genannten Fürsorgepflicht nachzukommen. Dabei hat eine Führungskraft verschiedene Möglichkeiten, um sich an einem BEM-Verfahren aktiv zu beteiligen. Eine Möglichkeit stellt die aktive Einbindung der Führungskraft in die Phase der Maßnahmenumsetzung dar. Eine weitere Option ist das Informieren der Führungskraft durch die BEM-Zuständigkeiten innerhalb definierter Phasen. Als dritte Möglichkeit ist die komplette Einbindung der Führungskraft in den BEM-Prozess zu nennen.

Die Führungskraft erst innerhalb der Maßnahmenumsetzung in den Prozess des Betrieblichen Eingliederungsmanagements mit einzubeziehen bringt den Vorteil, dass eine Führungskraft sich verstärkt auf andere Schwerpunktthemen konzentrieren kann und Ihre Ressourcen geschont werden. Somit wird eine Führungskraft nur herangezogen, um Maßnahmen zu unterstützen oder diese gegebenenfalls zu hinterfragen.

Solch ein Modell ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine Führungskraft sehr stark im operativen Bereich eingebunden ist oder sich häufig geschäftlich außer Haus befindet. Allerdings sind für dieses Modell gewisse Grundvoraussetzungen erforderlich. So ist es wichtig, dass einer Führungskraft die grundlegenden BEM-Prozesse und Ihre Rolle innerhalb des Betrieblichen Eingliederungsmanagements bekannt sind. Weiter Bedarf es BEM-Zuständigkeiten, die ein Betriebliches Eingliederungsmanagement umfassend und zielgerichtet leiten und umsetzen können.

Die Führungskraft innerhalb von definierten Phasen über den BEM-Prozess zu informieren, bietet den Vorteil, dass die Führungskraft einen höheren Informationsstand über Phasen der Kontaktaufnahme, des Informationsgesprächs oder auch des BEM-Gesprächs besitzt. Dieser höhere Informationsstand begünstigt ebenfalls die Maßnahmenumsetzung, da eine Entscheidung vonseiten der Führungskraft schneller erfolgen kann.

Das dritte Modell ist die starke Einbindung der Führungskraft in das BEM. Diese starke Einbindung äußert sich darin, dass die Führungskraft schon vor dem eigentlichen Wiedereingliederungsprozess durch das BEM-Team, den Kontakt zu der betroffenen Person sucht, um sich über dessen Gesundheitszustand zu informieren. Hierbei können schon erste Punkte, wie Gründe die zur bestehenden Erkrankung geführt haben oder die ersten Vorgehensweisen innerhalb des BEM, besprochen werden. Ebenfalls kann die Führungskraft in einem solchen Gespräch proaktiv ihre Unterstützung signalisieren und so zu einer höheren Beteiligungsquote im BEM beitragen.

Das BEM-Team legt zusammen mit der Führungskraft die organisatorischen Rahmenbedingungen des BEM-Verfahrens fest. Ein zusätzliches BEM-Team, welches die Führungskraft im Rahmen der erweiterten Wissensvermittlung unterstützen kann, ist ein wichtiger Aspekt im Rahmen dieses Modells. Des Weiteren liegt es im Bereich des Möglichen, dass ein BEM-Berechtigter ein BEM-Verfahren nicht mit der Führungskraft durchführen will, da die Führungskraft eventuell Teil des Problems ist.

Durch die starke Einbindung der Führungskraft können BEM-Prozesse in hohem Maße beschleunigt werden. Außerdem können BEM-Gespräche mit der Führungskraft die emotionale Bindung zum Unternehmen erhöhen. Ebenfalls ist es möglich Fehlabläufe innerhalb von Arbeitsprozessen zu erkennen, welche eine Führungskraft durch schnell umgesetzte Interventionsmaßnahmen behandeln kann. Die Kehrseite dieses Modells ist, dass nicht jeder Berechtigte bereit ist, mit der Führungskraft ein solches Verfahren durchzuführen. Des Weiteren ist eine umfassende Aufklärung vonseiten der Mitarbeiter über deren Gesundheitszustand gegenüber der Führungskraft anzuzweifeln.

Außerdem stellt dieses Modell einen hohen Kompetenzanspruch an die Führungskraft. So muss eine Führungskraft ein weitreichendes Know-how in den Bereichen des Gesundheits- und Eingliederungsmanagement vorweisen sowie innerhalb der Gesprächsführung gut ausgebildet sein.


Rolle der Führungskraft im BEM Rehbein Akademie Online-Schulung BEM

Fazit zur Rolle der Führungskraft im BEM

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement hat schon heute eine enorme Bedeutung für Unternehmen. Durch den Demografischen Wandel wird die Bedeutung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagement auch in Zukunft noch weiter steigen. Die Führungskräfte nehmen aufgrund Ihrer Fürsorgepflicht innerhalb des BEM eine wichtige Rolle ein. Eine Beteiligung der Führungskräfte kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen und ist an den vorliegenden Unternehmensstrukturen auszurichten. Allerdings ist es unerlässlich, dass die Führungskraft eine Rolle innerhalb des Betrieblichen Eingliederungsmanagements einnimmt, da dieses Thema in Zukunft einen großen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens haben wird.

Quelle: https://www.arbeitsfaehig.com/uploads/content/pdf/sammelbaender/14_Jungkunz_Fuehrungskraefte_BEM_2015.pdf

Read More
Nachrichten Johanna Riesenbeck Nachrichten Johanna Riesenbeck

Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Erfahren Sie in diesem Blog mehr über die Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement und erhalten Sie Wissen über die Bedeutung und Effekte eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements in der heutigen Arbeitswelt.

Wer braucht eigentlich ein Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Immer mehr Unternehmen in Deutschland befassen sich mit der Thematik des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Hauptauslöser hierfür sind vor allem, dass in vielen Unternehmen der Krankenstand massiv ansteigt, das Engagement der Mitarbeiter spürbar nachlässt oder dass sich immer größere Herausforderungen aus dem Wandel der Altersstruktur im Zusammenhang mit dem Demografischen Wandel ergeben.

Unternehmen suchen daher immer mehr nach Wegen und Möglichkeiten die gesundheitliche Situation der Beschäftigten am Arbeitsplatz positiv beeinflussen zu können, um diesen Problemen entgegenzutreten.

Obwohl in den letzten Jahren enorm viel in den Medien über die Themen Betriebliche Gesundheit, Betriebliches Gesundheitsmanagement, sowie Betriebliche Gesundheitsförderung berichtet wurde, haben viele Unternehmen die Möglichkeiten und Chancen der Betrieblichen Gesundheit noch nicht erfasst und verschenken so ein riesiges Potenzial.


Die Online-Schulung Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist der optimale Einstieg in die Welt der Betrieblichen Gesundheit. Sie erlernen die wichtigsten Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement und können diese effektiv im Unternehmensalltag integrieren.


Zukunftsbranche Betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliche Gesundheit ist in aller Munde und die Branche des Betrieblichen Gesundheitsmanagements boomt. Jedoch herrscht auch hier ein regelrechter Fachkräftmangel. So gut wie jedes größere Unternehmen sucht für die Einführung und Umsetzung eines internen Betreiblichen Gesundheitsmanagements qualifizierte Fachkräfte. Die Jobbörsen werden fast überflutet mit Anzeigen zu Thema “Betriebliches Gesudheitsmanagement Jobs”.

Die Suche gestaltet sich jedoch häufig als äußerst schwierig, da die Branche des Betrieblichen Gesundheitsmanagements noch verhältnismäßig jung ist. Entsprechend finden Unternehmen meist nur Quereinsteiger vor oder alternativ Absolventen von Studiengängen im Bereich des Gesundheitsmanagements, dann jedoch meist ohne Berufserfahrung.

Entsprechend schwer gestaltet sich dann die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements im eigenen Unternehmen, wenn die Erfahrung fehlt. Denn für die gelungene Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements gibt es zumeist nur eine einzige Chance, um das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen.

Aufgrund mangelnder Erfahrung bei der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements werden jedoch gerade in dieser sensiblen Phase eine Vielzahl an Fehlern gemacht, die Mitarbeiter dann am Betrieblichen Gesundheitsmanagement zweifeln lassen. In Folge dessen sinkt die Beteiligungsquote der Mitarbeiter an entsprechenden Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Für die Initiatoren ist dies meist eine frustrierende Situationen, haben sie doch viel Zeit und Energie in die entsprechenden Projekte investiert. Wenn der Erfolg ausbleibt, stellen Führungskräfte und Unternehmensleitung selbstverständlich schnell ein Betriebliches Gesundheitsmanagement insgesamt in Frage. Viele Projekte der Betrieblichen Gesundheit verlaufen daher nach ein bis zwei Jahren häufig im Sande.

Natürlich ist auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein Handwerk wie jedes andere, dass entsprechend gelernt werden will. Wie allgemein bekannt gilt auch hier, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Umso wichtiger ist für die Initiatoren eine solide Grundlage im Bereich des BGM in Form einer intensiven und umfassenden Ausbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement.


Die Online-Schulung Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist der optimale Einstieg in die Welt der Betrieblichen Gesundheit. Sie erlernen die wichtigsten Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement und können diese effektiv im Unternehmensalltag integrieren.


Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Wie in den meisten Bereichen üblich, ist in Deutschland natürlich auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement standardisiert anhand der DIN Spec 91020. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist hiernach die “systematische, sowie nachhaltige Schaffung und Gestaltung von gesundheitsfördernden Strukturen und Prozessen, einschließlich der Befähigung der Organisationsmitglieder zu einem eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Verhalten.”

Allzu häufig besteht jedoch in den meisten Unternehmen große Verunsicherung, zum Teil auch eklatante Wissenslücken, zu der Definition von Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Dies führt dazu, dass Unternehmen häufig kein Betriebliches Gesundheitsmanagement, sondern nur Betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Meistens werden die durchgeführten Maßnahmen jedoch trotzdem als Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bezeichnet.

Dies führt dazu, dass die Erfolge in der Betrieblichen Gesundheit deutlich unter den Möglichkeiten bleiben und das Potenzial eines ganzheitlichen und systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagement nicht genutzt werden kann.

Es braucht daher im Rahmen der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements eine genaue Trennschärfe zwischen den Begrifflichkeiten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Nach der DIN Spec 91020 umfasst die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) „alle Maßnahmen des Betriebes unter Beteiligung der Organisationsmitglieder zur Stärkung ihrer Gesundheitskompetenzen, sowie Maßnahmen zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Bedingungen, zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden im Betrieb, sowie zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit.“


Gesetzliche Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Es existieren eine Vielzahl an gesetzlichen Vorgaben, die innerhalb eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements beachtet werden müssen.

  • § 20 SGB V: Betriebliche Gesundheitsförderung, Primärprävention und Selbsthilfe durch die gesetzlichen Krankenkassen; Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Unfallversicherung

  • § 1 und § 14 SGB VII: Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren durch die gesetzliche Unfallversicherung; Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Krankenversicherung. Mit dieser Regelung sowie mit dem Arbeitsschutzgesetz hat der Gesetzgeber 1996 das Verständnis von Arbeitsschutz erweitert.

  • Arbeitsschutzgesetz: Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit - regelt die Pflichten der Arbeitgeber sowie Pflichten und Rechte der Arbeitnehmer

  • Arbeitssicherheitsgesetz: Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit.

  • Arbeitsstättenverordnung: Enthält sicherheitstechnische, arbeitsmedizinische und hygienespezifische Regeln für die Einrichtung und den Betrieb von Arbeitsstätten, sowie dem Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz. Im Anhang der Arbeitsstättenverordnung sind die Maßnahmen zur Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen enthalten.

    Quellen: http://www.gesetze-im-internet.de/


BGM Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Ausbildung Online-Schulung Rehbein Akademie Betriebliches Gesundheitsmanagement

Gründe für die Einführung und Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Rechtliche Gründe

Das Präventionsgesetz (PrävG) bildet seit Juli 2015 eine der rechtlichen Grundlage für das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Das Präventionsgesetz fokussiert sich auf die weitreichende Stärkung der Betrieblichen Gesundheitsförderung und deren engere Verzahnung mit dem Arbeitsschutz. Des Weiteren stärkt das Präventionsgesetz die Zusammenarbeit der Akteure in der Prävention und Gesundheitsförderung (Gesetzliche Krankenversicherung, Renten-, Unfall-, Pflege- und private Krankenversicherung), wodurch sich in der Praxis mehr Umsetzungsmöglichkeiten im Rahmen der Prävention ergeben. Das Sozialgesetzbuch stellt eine weitere rechtliche Grundlage für das Betriebliche Gesundheitsmanagement dar. Innerhalb des SGB V wird insbesondere die Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen geregelt. Das SGB V fordert unter anderem Versicherte dazu auf, durch einen präventiven und gesundheitsbewussten Lebensstil Krankheiten zu vermeiden. Die Krankenkassen werden außerdem dazu aufgefordert, Leistungen, welche die Betriebliche Gesundheitsförderung betreffen, in Betrieben einzubringen. Weitere rechtliche Grundlagen findet man im Arbeitsschutzgesetz, Arbeitssicherheitsgesetz, im SGB VII und SGB IX.

Wirtschaftliche Gründe

In Deutschland kostet die Unternehmen ein Krankheitstag ca. 500 Euro pro Mitarbeiter und Tag. Hierbei werden die Lohnfortzahlungskosten (250 Euro) und der hundertprozentige Aufschlag durch Produktivitätsverluste (250 Euro) berücksichtigt. Vertretungs- oder Ausgleichskosten sind hierbei noch gar nicht mit inbegriffen. Somit kann ein hoher Krankenstand ein wirtschaftlich sehr belastender Faktor sein.

Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement birgt das Potenzial, vorhandene Krankenstände effektiv zu reduzieren und somit eine hohe Kosteneinsparung für die Unternehmen zu generieren.

Demografische Gründe

Laut Schätzungen des Statistischen Bundesamts wird die Bevölkerungszahl in der Bundesrepublik aufgrund der geringen Geburtenrate bis 2050 von aktuell 82 Millionen auf 65 Millionen Einwohner schrumpfen. Dadurch verschiebt sich das Altersgefälle innerhalb der Gesellschaft deutlich nach oben. Somit entsteht einerseits ein Mangel an Nachwuchskräften, weil die Zahl der 15-29 jährigen abnimmt. Andererseits wird die Anzahl an über 50-jährigen stark ansteigen, welche wiederum im Verlaufe des natürlichen Alterungsprozesses eine verminderte Leistungsfähigkeit aufweisen. Verstärkt wird dieser demografische Wandel dadurch, dass die Bundesregierung das Renteneintrittsalter bis 2041 auf 73 Jahre aufstocken will. Eine ältere Belegschaft kann eine nicht zu unterschätzende Belastung für die personellen Kapazitäten eines Unternehmens darstellen, da ältere Arbeitnehmer eine hohe Anfälligkeit für Langzeiterkrankungen besitzen. Dies führt zu hohen Kosten für das Unternehmen, sofern keine Interventionsmaßnahmen eingeleitet werden, wie beispielsweise ein systematisches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM).

Soziale Aspekte

Unternehmen übernehmen mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Sinne der Corporate Social Responsibility (CSR) soziale Verantwortung für Ihre Mitarbeiter. Dies fördert die emotionale Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen in hohem Maße. Die Tatsache, dass Arbeitnehmer immer höhere Ansprüche gegenüber Unternehmen haben, macht das Recruiting für Personaler schwieriger. Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement schafft attraktive Anreize für bestehende Mitarbeiter wie auch für potenzielle Bewerber. Dadurch ist es möglich, sich im Kampf um die besten Nachwuchskräfte gegenüber der Konkurrenz zu behaupten.


Bedarfs- und Prozessorientierte Vorgehensweise im BGM

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement erfordert eine zielgerichtete Vorgehensweise. Diese Vorgehensweise erfolgt in sechs Schritten:

Bedarfsermittlung

Innerhalb der Bedarfsermittlung erfolgt die Festlegung des konkreten Bedarfs. Hierbei stellt sich die Frage, welche Ziele man mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement erreichen möchte.

Analyse

Durch die Analyse wird der Ist-Zustand im Hinblick auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement ermittelt. Somit dient die Analyse dazu, bestehende Brennpunkte und Herausforderungen zu ermitteln, um darauf aufbauend zielgerichtete Maßnahmen auswählen zu können. Dies gewährleistet, dass der größte Erfolgshebel im Bereich des BGM in Bewegung gesetzt wird. Analysetools, die genutzt werden können, sind unter anderem die Mitarbeiterbefragung, die Psychische Gefährdungsbeurteilung oder das Kennzahlenmanagement.

Interventionsplanung

Aus den Ergebnissen der Analyse werden darauf aufbauend die Interventionsmaßnahmen abgeleitet.

Umsetzung der Maßnahmen

Im vierten Schritt erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen. Hierbei sollten Maßnahmen aus der Verhaltens- und Verhältnisprävention eingesetzt werden.

Erfolgskontrolle

Nach der Maßnahmenumsetzung erfolgt im fünften Schritt die Erfolgskontrolle. Hierbei wird unter anderem bewertet, welchen Wirkungsgrad die getätigten BGM-Maßnahmen hatten, wie effektiv der BGM-Prozess abgelaufen ist und ob die gesetzten Ziele erreicht wurden. Anhand der Evaluation können einzelne Maßnahmen und der BGM-Prozess insgesamt optimiert werden. Zur Bewertung der Erfolge können unter anderem ein Kennzahlenmanagement oder eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden.

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit ist der letzte Schritt im Rahmen einer zielgerichteten Vorgehensweise. In der Nachhaltigkeitsphase geht es darum, Prozesse und Strukturen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements langfristig und fest im Unternehmen zu verankern. Bei dieser Bedarfs- und prozessorientierten Vorgehensweise handelt es sich um einen Prozess der kontinuierlichen Optimierung.


Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Ausbildung Rehbein Akademie Online-Schulung BGM

Qualitätskriterien des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Eine strategische Vorgehensweise im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sollte die wesentlichen Qualitätskriterien des Europäischen Netzwerk für Gesundheitsförderung (ENWHP) miteinbeziehen. Die vier Qualitätskriterien sind Partizipation, Nachhaltigkeit, Führung und Ganzheitlichkeit. Unter Partizipation versteht man die Einbindung der Belegschaft in den bestehenden BGM-Prozess. Der Führung kommt im BGM eine sehr große Bedeutung zu. Führungskräfte müssen bei der Einführung eines BGM frühzeitig mit eingebunden werden damit eine neue, gesundheitsfördernde Führungskultur entwickelt werden kann. Die Führungskräfte genehmigen das Betriebliche Gesundheitsmanagement, treiben es voran und nehmen eine Vorbildrolle innerhalb des Unternehmens ein. Das Kriterium Ganzheitlichkeit ist erreicht, wenn verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen kombiniert werden und die Maßnahmen sowohl Risiken reduzieren, als auch Schutzfaktoren und Gesundheitspotenziale fördern. Die Nachhaltigkeit ist das vierte Kriterium. Hierbei werden BGM-Prozesse und Maßnahmen langfristig im Unternehmen implementiert, um somit eine kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.


Fazit zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist in der heutigen Arbeitswelt ein essentieller Faktor, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dabei ist ein umfangreiches Wissen über Vorgehensweisen, rechtliche Grundsätze und Qualitätskriterien unabdingbar. Um dieses Wissen zu gewährleisten, bedarf es einer umfassenden Ausbildung innerhalb des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Des Weiteren muss das Betriebliche Gesundheitsmanagement eine hohe Priorität innerhalb eines Unternehmens genießen. Sind diese Kriterien erfüllt, bietet ein Betriebliches Gesundheitsmanagement ein hohes Potential für unternehmerischen Erfolg. Durch ein zielgerichtetes und gut strukturiertes BGM können Kosten in hohem Maße eingespart, die Krankenquote effektiv reduziert, die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert und neue Fachkräfte für das Unternehmen gewonnen werden.

Read More
Nachrichten Johanna Riesenbeck Nachrichten Johanna Riesenbeck

Mitarbeiterbefragung im BGM

Die Mitarbeiterbefragung ist eines der wichtigsten Instrumente im Bereich der Personaldiagnostik und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Erhalten Sie in diesem Blog Informationen, wie Sie Mitarbeiterbefragungen im BGM optimal gestalten und Mitarbeiter im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements miteinbeziehen

Moderne Unternehmen hören Ihren Mitarbeitern zu

Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement kann innerhalb eines Unternehmens nur erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ein hohes Maß an Engagement und Akzeptanz für das Thema mitbringen. In anderen Worten könnte man es auch so ausdrücken, dass die Mitarbeiter und die zuständigen Personen die aktiven Schauspieler auf der Bühne des Gesundheitsmanagements sind. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, die Mitarbeiter in den Prozess des BGM mit zu integrieren. Die Mitarbeiter sind schlussendlich diejenigen Personen, die Maßnahmen und Konzepte umsetzen sollen.

Somit ist es wichtig, die Bedürfnisse seiner Belegschaft zu kennen, um darauf aufbauend gezielt Konzepte und Maßnahmen zu entwerfen. Dies führt zu einer hohen Akzeptanz sowie zu zielgerichteten Verbesserungen, da die umgesetzten Maßnahmen direkt auf den Bedarf der Arbeitnehmer ausgerichtet sind. Um diesen Standard im Unternehmen zu erreichen, bietet sich eine Mitarbeiterbefragung an. Diese bezieht die Mitarbeiter aktiv in das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit ein. Dabei ist es möglich, Bedürfnisse und Potenziale der Mitarbeiter zu erkennen, sowie Chancen und Risiken in Arbeitsabläufen aufzudecken.

In der Theorie hört sich die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung relativ simpel an, allerdings ist ein strukturiertes Vorgehen unter der Berücksichtigung von vielen Faktoren extrem wichtig. Hierbei ergeben sich häufig Probleme im Bereich der Zielsetzung einer Mitarbeiterbefragung, und damit einhergehend Problematiken bei dem Entwurf von zielgerichteten Fragestellungen sowie Probleme im Rahmen des Datenschutzes und der systematischen Auswertung der erhobenen Daten.

Vor allem der Datenschutz ist bei einer Mitarbeiterbefragung ein großes Thema. Da es sich bei einer Befragung in der Regel um personenbezogene Daten handelt und rechtliche Grundlagen für eine zwingende Teilnahme fehlen, müssen Befragungen immer auf einer freiwilligen Basis stattfinden. Um Schwierigkeiten im Rahmen des Datenschutzes zu umgehen, bietet sich eine anonyme Mitarbeiterbefragung an. Dies fördert außerdem, dass die Mitarbeiter ihre tatsächlichen Meinungen und Standpunkte preisgeben. Um trotz freiwilliger Basis eine hohe Teilnehmerquote zu generieren, ist Transparenz unabdingbar. Auch hier ergeben sich häufig Probleme, da Mitarbeiter nicht ausreichend über Sinn, Zweck und Ablauf der Befragung informiert werden. Somit zeigt sich, dass eine Befragung durchaus Schwierigkeiten mit sich bringt, die berücksichtigt werden müssen.

Der nachfolgende Blog soll ein Informationsfundament schaffen, um die weitreichenden Vorteile einer Mitarbeiterbefragung zu verstehen und die zielgerichteten, systematischen Vorgehensweisen einer Befragung kennenzulernen.


Die Online-Schulung Mitarbeiterbefragung im BGM vermittelt die optimale Gestaltung und Vorgehensweise bei der Befragung von Mitarbeitern. Ebenso erlernen die Teilnehmer die wesentlichen Grundlagen im Bereich des Beschäftigtendatenschutzes im Kontext von Mitarbeiterbefragungen.


Mehrwert einer Mitarbeiterbefragung

Für ein Unternehmen ergeben sich durch die Umsetzung einer Mitarbeiterbefragung folgende Vorteile:

Einbeziehung der Mitarbeiter in den Prozess des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Maßnahmen und Konzepte können nur erfolgreich sein, wenn eine hohe Beteiligung und Akzeptanz bei den Mitarbeitern vorliegt. Durch die Mitarbeiterbefragung binden Sie die Belegschaft aktiv in die Ausgestaltung der Maßnahmen mit ein. Somit wird sichergestellt, dass sich die Maßnahmen zielgenau an dem Bedarf der Belegschaft orientieren.

Aussagekräftige Analyse des Status quo

Die Mitarbeiterbefragung legt Wünsche, Anregungen, Potenziale, Chancen und Risiken der Mitarbeiter offen. Dies ermöglicht einen umfassenden Einblick in Arbeitsabläufe und Arbeitsprozesse innerhalb eines Unternehmens. Dadurch ist es möglich, Fehlentwicklungen in Arbeitsbereichen zu erkennen oder auch ungenutzte Potenziale einzusetzen. Ein umfassender Blick auf den Status quo im Unternehmen ist die Folge.

Effizienzsteigerung

Die gewonnenen Erkenntnisse sorgen dafür, dass eine Maßnahmen- und Konzeptplanung schneller und zielgerichteter durchgeführt werden kann. Des Weiteren werden dadurch zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen geschont. Die aktive Beteiligung der Mitarbeiter sorgt für eine höhere Arbeitsmotivation, welche zu einer Effizienzsteigerung im Rahmen von Arbeitsprozessen beiträgt.

Rehbein Akademie BGM Ausbildung Online-Schulung Mitarbeiterbefragung im BGM Gesundheitsmanagement

Vorgehensweise innerhalb einer Mitarbeiterbefragung

Eine Mitarbeiterbefragung kann nur durch eine dezidierte Struktur einen Mehrwert für alle Beteiligten bringen. Im Nachfolgenden wird eine zielgerichtete Vorgehensweise aufgeführt:

  1. Festlegung des Befragungsziels

  2. Entwurf des Fragebogens

  3. Berücksichtigung aller wesentlichen Faktoren zum Datenschutz

  4. Umfangreiche Aufklärung der Belegschaft

  5. Mitarbeiterbefragung durchführen

  6. Fragebögen auswerten

  7. Evidenzbasierte Handlungsempfehlungen ableiten

  8. Kommunikation der Ergebnisse

  9. Umsetzung der abgeleiteten Empfehlungen

  10. Erfolgsmessung



Methoden der Mitarbeiterbefragung

Befragungsmethoden werden in quantitative und qualitative Methoden unterschieden. Eine Quantitative Mitarbeiterbefragung verschafft einen Gesamtüberblick über die aktuelle Unternehmenssituation. Hierbei können nicht nur Fragen zu gesundheitlichen Themen behandelt, sondern auch allgemeine Themen behandelt, wie das Verhältnis zu Führungskraft, das Betriebsklima und die Unternehmenskultur. Die Durchführung einer Quantitativen Mitarbeiterbefragung erfolgt in den meisten Fällen in standardisierter Form online oder schriftlich. Der Vorteil dieser Methode ist, dass eine große Anzahl an Mitarbeitern in relativ kurzer Zeit befragt werden kann und somit ein schneller Ist-Zustand ersichtlich wird. Durch den sehr stark allgemein gehaltenen Faktor ist es allerdings schwer, einzelne Potenziale oder Fehlabläufe zu erkennen.

Neben der Quantitativen Befragung gibt es noch die Qualitative Mitarbeiterbefragung. Bei der Qualitativen Mitarbeiterbefragung werden Arbeitsabläufe, Abteilungen und Mitarbeiter detaillierter bzw. tiefgehender befragt. Häufig geschieht dies über ein persönliches Experteninterview mit optionaler Arbeitsplatzbegehung oder Beobachtung. Dadurch erhält ein Unternehmen genauere Informationen zu bestimmten Themen. Allerdings nimmt diese Befragungsmethode viel mehr Zeit in Anspruch, was dazu führt, dass eine lange Zeitspanne entsteht, bis Maßnahmen geplant und umgesetzt werden können.

Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination aus beiden Methoden. So kann es zu Beginn sinnvoll sein, ein Experteninterview mit mehreren Mitarbeitern durchzuführen. Hierbei ist es möglich, erste qualitativ hochwertige Informationen über das aktuelle Meinungsbild der Mitarbeiter und der Arbeitsabläufe im Unternehmen zu erhalten. Darauf aufbauend kann man in der nachfolgenden Quantitativen Mitarbeiterbefragung seine Fragen noch zielgerichteter aufbauen und spart so sehr viel Zeit, da nur noch Fragen zu finden sind, welche die wichtigsten Anliegen der Mitarbeiter behandeln.

Bei der Methodenauswahl sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So sollte ein großes Unternehmen sich eher auf eine Quantitative Mitarbeiterbefragung festlegen, während eine Qualitative Mitarbeiterbefragung für Unternehmen mit einer geringen Zahl an Mitarbeitern sinnvoll wäre. Ebenfalls ist zu klären, ob ein Unternehmen einzelne Abteilungen analysieren will oder Einblicke über den gesamten Status quo erlangen möchte.


Testverfahren der Mitarbeiterbefragung

Innerhalb der Quantitativen- und Qualitativen Mitarbeiterbefragung kann mit verschiedenen Standard-Testverfahren gearbeitet werden:

  • PLG-Index (Arbeits- und Leistungsfähigkeit)

  • RESTQEBF (Erholungs-Belastungs-Fragebogen)

  • COPSOQ-Index (Copenhagen psychosocial questionnaire)

  • AVEM (Arbeitsplatzbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster)

Themen der Mitarbeiterbefragung sind unter anderem:

  • Betriebsklima

  • individuelle Leistungsfähigkeit

  • Gefahren in den Bereichen Mobbing und Sucht

  • Mitarbeiterzufriedenheit

  • Verhältnis zur Führungskraft

  • physische und psychische Belastungsschwerpunkte

  • Gefahrenquellen innerhalb des Unternehmens

  • weitere bedarfsorientierte Themen

Rehbein Akademie Schulung Online-Schulung BGM Betriebliches Gesundheitsmanagement Mitarbeiterbefragung im BGM

Der Return-of-Investment einer Mitarbeiterbefragung

Eine Mitarbeiterbefragung schafft einem Unternehmen in vielerlei Hinsicht einen hohen Return-of-Investment.

Folgende Erfolgsparameter lassen sich zusammenfassen:

  • Durch das aktive Interesse an den Bedürfnissen der Mitarbeiter steigt die Mitarbeitermotivation und emotionale Bindung an das Unternehmen. Aufgrund dieser gestiegenen Zufriedenheit und Motivation sind eine Reduzierung der Fluktuationsrate, eine höhere Arbeitsproduktivität, sowie geringe Fehlzeiten zu erwarten.

  • Eine geringe Fehlzeiten-Quote führt zu Ersparnissen in den Bereich Lohnfortzahlungen und Kosten durch Produktivitätsausfälle.

  • Die Mitarbeiterbefragung beteiligt die Mitarbeiter aktiv an der Ausgestaltung von BGM-Maßnahmen, was die Akzeptanz und Beteiligung für den kompletten Prozess erhöht.

  • Eine erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, eine geringe Fluktuationsrate sowie die Beteiligung der Mitarbeiter an BGM-Prozessen fördert das Image eines Unternehmens nachhaltig.

  • Des Weiteren profitiert die Personalabteilung extrem von den gewonnen Erkenntnissen einer Mitarbeiterbefragung. Durch die gewonnen Daten ist es möglich, die Personalentwicklung zielgerichteter an den Bedürfnissen der Mitarbeiter auszurichten.

  • Ein verbesserter Informationsaustausch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern erhöht die Produktivität der Arbeitsprozesse.

  • Ineffiziente Arbeitsabläufe können genauso aufgedeckt werden, wie Arbeitsprozesse mit einer erhöhten Gefährdung; so wird der Erfolg der präventiven Gesundheitsarbeit gesteigert.

  • Nicht erkannte Potenziale können genutzt werden, um schneller, effizienter und leistungsfähiger zu arbeiten.



Fazit zu einer Mitarbeiterbefragung im BGM

Die Mitarbeiterbefragung ist eines der wichtigsten Analyse-Tools im Rahmen eines umfangreichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Eine Mitarbeiterbefragung bietet einen großen Mehrwert für alle Mitarbeiter im Unternehmen. Chancen, Risiken, Potenziale und Bedürfnisse der Mitarbeiter werden umfangreich aufgedeckt.

Dieser Mehrwert ist allerdings nur dann möglich, wenn die Befragung ausreichend und mit bedacht geplant wird. Die Vorbereitung einer Mitarbeiterbefragung entscheidet schlussendlich über den Erfolg des gesamten Prozesses. Dabei sollte alles mit der Zielsetzung beginnen. Das Ziel der Befragung muss klar feststehen, bevor die nächsten Schritte eingeleitet werden. Bei der Befragungsmethode ist darauf zu achten, dass sich die Auswahl an der individuellen Unternehmensstruktur ausrichtet. Weiter sind die Regelungen des Datenschutzes zu beachten. Wichtig ist ebenfalls, aus den ausgewerteten Daten, die richtigen Schlüsse zu ziehen, falls hierbei Know-how Defizite festgestellt werden, sollte man eine externe Beratung hinzuziehen oder sich durch eine Online-Schulung in diesem Bereich weiterbilden. Finden die genannten Aspekte Beachtung, ist das Fundament gelegt, um mit einer Mitarbeiterbefragung ganze Unternehmensprozesse leistungsfähiger zu gestalten und eine hohe Zufriedenheit und Motivation bei seiner Belegschaft zu erreichen.

Read More